Früchte der Medien

Früchte der Medien

Zwei Menschen zwei Meinungen, das ist im Grunde eine banale Lebensweisheit. Davon lebt die Demokratie, das ist das Leben. Man muss sich nur mit den Meinungen anderer auseinandersetzen. Sie können falsch, richtig und sogar Impulsgeber sein. Sie können so vieles sein, aber niemals sind sie etwas, was man verteufeln muss.

Die Jugend kennt es nicht anders. Ihre Meinung entnehmen sie aus den sozialen Medien. Sie haben nicht erfahren müssen, wie es war, als sich die EU gegründet hat. In den Medien gab es nur Pro EU. Andersdenkende waren schon damals Nationalisten, Rechte, Nazis, ewig Gestrige, die lieber Kriege in Kauf nahmen. In den Medien gab es hierzu keine zwei Meinungen – das betraf ganz Europa.

Ein identisches Bild zeigte sich, als es um den Euro ging. Wer gegen den Euro war, wurde totgeschwiegen oder verteufelt. Es gab keinen Platz für eine zweite Meinung. Ob es um die Griechenlandrettung ging oder darum, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen, um die Flüchtlingsthematik oder um die Klimarettung, stets erlebten und erleben wir ein identisches Bild, das uns die Medien vermitteln. Aktuell wird es auf die Spitze getrieben, wenn es um die Impfung geht. Alle Gegner von Regierungsvorhaben werden mal wieder zu Nazis gemacht – ausnahmslos.

Als es vor Kurzem um die Sicherheit beim WhatsApp-Messenger-Dienst ging, sagte mir jemand, er will lieber zu Signal wechseln und nicht zu Telegram, weil bei Telegram die ganzen Nazis sind. Mal ehrlich, wie kaputt muss man sein, um so zu ticken. Geht diese Person auch nicht mehr zum Einkaufen in den Supermarkt, weil die Nazis dort ebenfalls einkaufen? Fühlt man sich als etwas Besseres, wenn man mit den Medien schwimmt und alle Andersdenkenden zu Nazis macht? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass diese Spaltung dem Land nicht guttut. Ein Land, in dem die Geimpften fordern, dass Gesunde (Ungeimpfte) die Geimpften warnen, wenn man auf sie trifft, weil sie gesund (ungeimpft) sind.

Mir persönlich erscheint es wie ein Déjà-vu zu vergangenen Zeiten, als Soldaten hinter vorgehaltener Hand sagten: »Lieber Russe, zieh weiter nach Berlin, dort haben sie alle Ja geschrien.« Sowohl damals wie heute will es keiner gewesen sein. Niemand hat etwas gewusst, kein Mensch war verantwortlich. Aber ganz sicher wird später einmal erneut die Frage gestellt werden, wer es gewesen ist, der die mühsam errungenen Freiheiten der Bürger preisgegeben hat. Viel zu einfach wäre die Antwort: Es waren die Politiker. Klar, sie sind verantwortlich, sie handeln mit Vorsatz. Aber das können sie nur, weil Millionen Bürger sie gewähren lassen. Weil Millionen Bürger den Medien nach dem Mund reden und andere Stimmen im Gleichschritt zu Nazis degradieren.

Es wird um die Frage gehen, wer hat schlimmeres Leid verursacht: Die Medien, die unkritisch nur einseitig informieren, oder die Bürger, die blind und ohne etwas zu hinterfragen, alles glauben und bereits im vorauseilenden Gehorsam die Nazikeule schwingen.

Wann ist es eigentlich zu schwer geworden, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen? Wie kann es sein, dass fast alle Medien regierungstreu nur eine Meinung präsentieren? Wo ist der kritische Journalismus geblieben? Habe ich vielleicht nicht richtig aufgepasst? Gab es ihn bei uns eventuell noch nie? Wann hat die Regierung die absolute Kontrolle über die Medien erlangt? Hatte sie diese schon immer?

Wann ist dieses Land den geistigen Tod gestorben? Wann hat man hier aufgehört zu denken und sich gegenseitig zu respektieren?

Wie viele Nazimacher verkraftet dieses Land noch, ehe es wieder echte Nazis gibt?

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